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Can`t see the sea.


Dieser Wortwitz ist leider nicht nur sehr bemüht, sondern obendrein auch noch sehr zutreffend. Während Verena in Deutschland Kollegenhände schüttelte und Tom die Schulbank drückte, dachten Mathilda und ich uns "Mensch, lass mal ans Meer fahren". Schließlich ist Shanghai eine Küstenstadt, da muss man ja wohl irgendwo mal den Blick über Dünen und Wellen schweifen lassen können. Ihr ahnt, worauf das hinausläuft, oder?


Wir stiegen also ins Auto und fuhren eine Stunde lang in Richtung Küste. Doch je näher der blaue Streifen auf dem Navi auch kam, die Aussicht aus dem Fenster blieb stoisch die gleiche. Industriehallen, Autohäuser, Plattenbauten, Autobahnen, die gleichzeitig über und unter anderen Straßen führten und ausgedörrte Grasflächen. Keine Möwe, kein Fischrestaurant am Straßenrand, ja nicht einmal ein zu erwartender Schiffsfriedhof grüßten.


Dann war es soweit, unmittelbar vor uns musste das Meer sein, 200 Meter geradeaus, dann links zum kleinen Hafen. Doch - nichts. Ein mehrere Kilometer langer Bauzaun verhinderte den Blick auf die See und der Fischerhafen lag auf dem Trockenen. In dem kleinen Dorf, das die Küstenstraße säumte, wurde jedoch jede Menge Fisch angeboten. Es war wie verhext - Meeresfrüchte die ganze Straße entlang, nur der Lebensraum dazu fehlte. Auch beim Blick über den Bauzaun stellte das Meer sich nicht ein. Eine Hafenmohle ohne Wasser, ein Baukran und eine Ölbohrinsel am Horizont.



Na ja, Mathilda und ich sind ja flexibel und das wurde belohnt. Denn das kleine Flussdorf Jinshanzui war wirklich äußerst putzig. Kleine Gässchen, Garküchen, Kanäle mit Brücken und in der Mitte ein großer See. Hier lüfteten wir auch das Geheimnis des Marktangebots - Aquakulturen inmitten alter Häuser. Da kam also der Fisch her. Mehr Bilder des Dörfchens gibt es übrigens in der Galerie.


Nächste Woche probieren wird dann Jinshan Beach aus - wir sind schon so gespannt, mit welcher Wunderlichkeit uns das Land dann überraschen wird!

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