Der erste China-Büro-Monat ist geschafft
Aktualisiert: 11. Aug. 2019
So jetzt bin auch ich online. Hallo ihr Lieben!
Ein intensiver Büro Monat liegt hinter mir. Der hatte es in sich: Neben der klitzekleinen Herausforderung den Weg ins Büro zu finden, gab es schon eine Vertragsunterzeichnung mit einem der größten Tec-Giganten in China, Tencent. Eine internationale Pressekonferenz zum autonomen Fahren, Lieferantenverhandlungen, Recruiting-Gespräche, Management-Workshops und nicht zu vergessen meinen ersten chinesischen Team-Event. Doch der Reihe nach.
Der Weg ins Büro war gar nicht so einfach, sitzen wir nämlich im 48. Stock! Höhenangst habe ich ja zum Glück fast gar nicht. Und gespannt bin ich auch schon auf die erste Feuerschutzübung. Mir wurde gesagt, dass das ein Heidenspaß wird, alle 48 Stockwerke zu Fuß runter zu gehen, denn auch bei geübtem Feuer sind die Fahrstühle natürlich tabu.

Um in den 48. Stock zu gelangen, braucht man eine Liftkarte und muss auf dem 40. Stock umsteigen. Als ich am zweiten Tag meinte, den Weg alleine bewältigen zu können, sah ich mich im 45. Stock festststecken. Ich hatte vergessen beim Umsteigen am Außenterminal die Liftkarte nochmal aufzulegen. Im Aufzug ist aber kein Bedienterminal, nur Tür auf und zu. Als ich etwas verzweifelt die Türen wieder öffnete blickte ich auf eine Gruppe kichernder Chinesen, die nach dem Aussteigen gespannt gewartet hatten, was ich wohl in diesem Lift machte. Sie brachten mich dann ständig weiter kichernd heil in den 48. Stock. Dafür ist der Blick aus meinem Bürofenster wirklich beeindruckend - seht selbst:

Und bei Nacht von der Hotelterasse nebenan (bei einem der vielen Geschäftsabendessen):

Die ersten Tage waren in Summe etwas holprig, kannte ich fast keinen der 100 Mitarbeiter, hatte einen neuen Rechner, ein neues Telefon, neue Software, chinesische Video-Konferenz-Anlagen und ein ganzes Bündel an neuen Themengebieten. Aber so langsam findet es sich alles und wir gewöhnen uns alle aneinander. Sehr exklusiv sind übrigens die Waschräume, die mit beheibzbaren Toilettensitzen ausgestattet sind! Am Anfang etwas ungewöhnlich, nach intensivem Terminmarathon alles im radebrechenden englich-chinesisch aber durchaus für kurze Entspannungsmomente zu empfehlen :-)
Spannend war auch der Teamevent, den wir in einem nahegelegenen Hotel mit eindruckvoller Architektur von Freitag auf Samstag mit 113 Leuten verbracht haben. Neben Vorträgen gab es auch drei Stunden Actitiy-Spiele (kennt ihr noch diese komische japanische Actitiy-Serien aus dem 90er Jahre Fernsehen? Philipp hat den Namen sofort gewusst: Takeshi Castle. So ähnlich habe ich mich gefühlt). Und natürlich Barbecue und Karaoke-Singen. Selber musste ich (zum Glück) gar nicht singen, da alle wollten und dafür angestanden haben! Ich war von den Gesangstalenten sehr beeindruckt und wir hatten wirklich alle viel Spaß. Ich vor allem, weil ich nicht singen musste!


Die Gespräche mit den chinesichen Lieferanten sind gewöhnungsbedürftig. Selbst wenn sie als Gespräche unter vier Augen angekündigt werden, kommt eine halbe Entourage und die Verhandlungsführung hat sich mir auch noch nicht ganz erschlossen. Könnte an mir oder an den chinesischen Übersetzern liegen. Fest steht, dass ich - sollte ich alle bisher schon ausgesprochenen Einladungen zum Abendessen annehmen - dringend Ausdauersport beginnen sollte und nie wieder einen Abend zu Hause verbringen werde. Mal sehen, wie sich das clerver auflösen lässt. Anbei das Bild von der Tencent-Vertragsunterzeichnung. Gruppenbilder sind bei jedem Event eine zwingende Notwendigkeit, gerne mit "thumb up"!
